Gesunde Snacks für Kinder
Ein Apfel oder eine Dörrfrucht statt
Schokoriegel und Süssgetränke. Pfiffige Snacks helfen mit, schon die
Kleinsten an gesunde Zwischenverpflegung zu gewöhnen.
Stadtberner Kindergärten machen es vor. Da wird das Projekt Znünibox gepflegt. Es geht darum, dass die Kinder ausschliesslich gesunde Lebensmittel
wie saisonale Früchte und Gemüse, Trockenfrüchte, eine Handvoll Nüsse
oder Brot von zu Hause mitbringen. Die Eltern stellen den Snack anhand
eines Informationsblatts zusammen. Es geht nicht darum, den
heranwachsenden Konsumentinnen und Konsumenten die Lust auf etwas Süsses
zu verbieten. Sie sollen aber erfahren, dass eine Handvoll Süssigkeiten
pro Tag völlig ausreicht. Diese «Masseinheit» ist viel anschaulicher
als eine «Portion» und hat zudem den Vorteil, dass sie mit steigendem
Alter des Kindes grösser wird.
Manuela Rüttimann, diplomierte Ernährungsberaterin FH und Leiterin des Projekts Znünibox beim Gesundheitsdienst der Stadt Bern, beantwortet drei wichtige Fragen zur Ernährung von Kindern.

Manuela Rüttimann, diplomierte Ernährungsberaterin FH und Leiterin des Projekts Znünibox beim Gesundheitsdienst der Stadt Bern, beantwortet drei wichtige Fragen zur Ernährung von Kindern.
Ist das Frühstück tatsächlich «die wichtigste Mahlzeit» für Erwachsene und für Kinder?
Absolut. Am Morgen geht es darum, die
Reserven aufzufüllen, dem Körper die nötige Energie zu geben. Das
Sprichwort, man solle «frühstücken wie ein König, mittags wie ein Bürger
und abends wie ein Bettler essen», hat etwas Wahres. Für das ideale
Frühstück gilt die Formel GGM: ein Getränk (Tee, Wasser, verdünnte
Fruchtsäfte), ein Getreideprodukt (Vollkornbrot, Getreideflocken) und
ein Milchprodukt (Milch, Joghurt, Käse). Wenn man das Haus mit leerem
Magen verlässt, neigt man zur Ernährung «auf die Schnelle» mit Gipfeli,
Sandwich oder Schokoriegel. Diese Art zu frühstücken oder sein Znüni zu
nehmen, führt in eine Sackgasse: Sie sättigt nicht, verringert die
Konzentrationsfähigkeit und fördert die Lust auf Süsses zusätzlich.
Wie lautet die wichtigste Regel für Kinder, um sich «richtig» zu ernähren?
Die Ernährungsexperten sind sich
einig: Es gibt keine «schlechten Esser», sondern nur «schlechte
Gewohnheiten»! Das heisst, wenn Kinder zwischen den Mahlzeiten ständig
etwas knabbern, haben sie nicht richtig Hunger, wenn sie sich zu Tisch
setzen. Umgekehrt zeigen zahlreiche Studien, dass es nichts nützt, bei
Kindern am Tisch das Essverhalten und die Wahl der Lebensmittel allzu
sehr beeinflussen zu wollen, man riskiert damit gerade das Gegenteil des
Erwarteten. Es ist aber wichtig, bezüglich Mahlzeiten klare Regeln
festzulegen. Die Mahlzeiten werden gemeinsam eingenommen, und die Eltern
entscheiden über das Was, Wann und Wie, wobei das Kind seine Wünsche
äussern und Entscheidungen für sich treffen darf.
Soll man von den Kindern also verlangen, dass sie ihren Teller leer essen?
Nein. Das Kind soll die Möglichkeit
haben, unter den Speisen auswählen zu können und selbst die Menge
festzulegen, die ihm zusagt. Es muss deshalb nicht «um jeden Preis»
seinen Teller leer essen, erhält dann aber auch nichts anderes. Man darf
von einem Kind auch erwarten, dass es ein Nahrungsmittel, das es nicht
oder kaum kennt, zuerst probiert und nicht einfach sagt: «Hab ich nicht
gern.» Es ist nämlich erwiesen, dass der Gaumen eines Kindes gewisse
Nahrungsmittel – vor allem mit saurem Geschmack – etwa 15-mal schmecken
muss, bevor es sich an sie gewöhnt und sie zu mögen beginnt. Schmeckt
dem Kind etwas nicht gut, auch nachdem es mehrmals probiert hat, hat es
das Recht, darauf zu verzichten.
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